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So hier kommt wie versprochen der zweite Teil meines „Verry British Picnic“. Letzte Woche habe ich euch die Rezepte zum Shortbread & Lemon Curd verraten und heute gibt’s das Rezept für den wunderbaren Teacake im Glas & ihr erfahrt mehr über die herrlich dazu passende Orangen-Marmelade. Doch anfangen möchte ich mit einer weiteren Anekdote aus London:
Eines blieb mir nämlich bis heute in Erinnerung. Das Wetter in London. Denn wenn man eine Reise nach England macht, was bekommt man dann als erstes zu hören? „Oh, England, da regnet’s ja die ganze Zeit.“ Und dazu kann ich nur folgendes sagen: DAS STIMMT NICHT! Ich war zwar nur 4 Tage im Dezember in London, aber es hat weder geregnet noch geschneit noch sonst irgendein Unwetter gegeben. Ganz im Gegenteil. Es war war zwar eiskalt, aber es hat jeden einzelnen Tag die Sonne vom Himmel gestrahlt. Ob das wohl daran liegt, dass die Menschen in London alle so gut drauf sind? Ich denke schon. Das Wetter war also super. Doch trotzdem war ich etwas irritiert, jedoch nicht von der Sonne, sondern vom Styling der englischen Mädels. Denn die hatten zu 90% kurze Miniröcke und FlipFlops an. Und ich wiederhole nochmal: Es war Winter und eiskalt. Mehr als 5 Grad waren es sicher nicht. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es anscheinend wohl doch so oft regnet, dass die englischen Mädels jeden Sonnenstrahl nutzen, um ihr Strandoutfit zu präsentieren, egal wie kalt es ist.
Doch reden wir nicht länger vom merkwürdigen Verhalten sommerreifer Londonerinnen zur Winterszeit sondern kommen wir zu den heutigen Rezepten. Beginnen möchte ich mit dem Teacake. Zu deutsch: Teekuchen. Tee im Kuchen? Nein, heisst nur so, weil er zum Tee gegessen wird. Was da dann höchstens passieren könnte wäre Kuchen im Tee, wenn man ihn beim dippen zu lang in der Tasse lässt. (Ich nenne das dann das Butterkeksphänomen. Habt ihr schon mal einen Butterkeks zu lange in ein heißes Getränk getaucht? Der löst sich dann irgenwann vom festen Bestandteil ab und beginnt eine Reise zum Mittelpunkt der Teetasse). Also, Teacake without tea.
Englischer Teekuchen im Glas
Zutaten:
- 100 g weiche Butter + Butter für die Gläser
- 100 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- abgeriebene Schale 1/2 Bio-Zitrone
- Salz
- 2 Eier
- 250 g Mehl
- 2 gestr. TL Backpulver
- 125 ml Sahne
- 200 g Cranberrys (oder 100 g Cranberrys & 100 g Rosinen)
- je 50 g fein gewürfeltes Orangeat und Zitronat
- 50 g gehackte Haselnüsse
- 2-3 EL gemahlene Haselnüsse für die Gläser
Zubereitung
Schritt 1: Butter cremig rühren. Zucker, Vanillezucker, Zitronenschale, 1 Prise Salz sowie die Eier unterrühren. Mehl mit Backpulver mischen, sieben und portionsweise mit der Sahne unterrühren.
Schritt 2: Backofen auf 180° vorheizen. Cranberrys (oder Cranberrys & Rosinen), Orangeat, Zitronat und gehackte Haselnüsse vermischen und unter den Teig heben. Die Gläser gut einfetten und mit gemahlenen Haselnüssen ausstreuen. Die Gläser zur Hälfte mit Teig füllen. Im Ofen (Mitte, Umluft 160°) 50 Min. backen. (Da ich verschiedene Größen von Gläsern hatte, hat die Backzeit sehr stark variiert. Einfach immer mal wieder eine Stäbchenprobe machen und wenn kein Teig mehr haften bleibt aus dem Ofen nehmen.)
Schritt 3: Mit einem Stäbchen die Garprobe machen. Bleibt Teig kleben, noch 10 Min. weiterbacken. Die Gläser aus dem Ofen nehmen und sofort verschließen. 15 Min. auf die Deckel stellen, umdrehen und kalt werden lassen. Kühl aufbewahren.
Der Kuchen soll zwar im Glas länger frisch bleiben, jedoch hab ich gestern einen gegessen und der war leider sehr trocken, und das nur nach einer Woche. Aber frisch schmeckt er herrlich. Vorrausgesetzt man mag Orangeat, Zitronat und Rosinen. Soll ja Leute geben, die das nicht mögen. Ich hab den Kuchen gestern noch mit dem restlichen Lemon Curd bestrichen, dann war er auch nicht mehr ganz so trocken. Zum Glück war das Exemplar, das bei meiner Tauschpartnerin ankam nicht so trocken wie meines.
Doch für mein Very British Picnic war nicht das Lemon Curd als Beilage zum Teacake gedacht, sondern eine original englische Orangenmarmelade. Marmelade ist ja wie viele gar nicht wissen, eigentlich nur die Bezeichnung für Fruchtaufstriche aus Zitrusfrüchten. Das Wort marmelade bezeichnet in England die typische (Bitter-)Orangenmarmelade. Ich liebe diese herbe Marmelade sehr, besonders wenn sie noch mit Ingwer gemischt wird. Es gab noch jemanden, der dieser Maramelade nicht wiederstehen konnte. Das war Jessica, von der auch das Rezept für das unglaublich leckere Shortbread stammt. Und sie hatte in der Schule nicht nur immer etwas von diesen leckeren Keksen dabei, sondern auch immer Hefezopf mit Orangenmarmelade. Kurz bevor sie wieder nach Schottland zurück ging, hat sie mir ein Rezept in die Hand gedrückt, das ich bis heute in meinem Besitz habe und hüte wie meinen Augapfel. Ein Rezept ihrer Großmutter für original englische Marmelade. Ich musste ihr aber versprechen, es niemals jemandem anderen zu geben. Und das Versprechen zwischen zwei Kindern (oh man, jetzt komm ich mir tatsächlich alt vor) ist noch mehr wert, als das zwischen 2 Erwachsenen. Oder was denkt ihr? Versprochen ist versprochen! Also wird dieses Rezept leider ein Geheimnis bleiben. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, dass ich euch nicht in dieses Geheimnis einweihe. BITTE!!! Aber keine Angst. HIER gibt es ein Rezept, das ganz ähnlich ist. Aber eben nur ähnlich.
Wehe ihr hetzt mir zur Strafe jetzt Monster auf den Hals!! Oder schickt mir verzweifelte Liebesbotschaften, die mich dazu verführen sollen, das Rezept rauszurücken!! Aprospos Monster. Aprospos Liebesbotschaft. Wie passend. Schaut euch doch mal an, was die liebe Joanna vom Blog Liebesbotschaft gerade für euch hat.
Ein kleines Gewinnspiel, bei dem ihr tatsächlich ein Monster gewinnen könnt, oder besser gesagt einen Gutschein für ein Monster. Schaut mal HIER vorbei (oder klickt auf das Bild) und macht doch einfach mit.
May the whisk be with you,
Euer Backbube.